Die Karstgruppe Mühlbach und wie alles einmal begann
In den Talhängen des Altmühltals bei Mühlbach war den Einheimischen schon seit langem eine Höhle bekannt, in die manche von ihnen in ihrer Jugend selbst Erkundungstouren unternommen hatten. Manche der älteren Mühlbacher Bürger können sich vielleicht sogar noch an Forschungsfahrten anfangs der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts erinnern, in denen sich bereits Nürnberger Höhlenforscher mit dem Objekt befassten. Durch die folgenden Kriegsereignisse bedingt geriet die Höhle aber wieder in Vergessenheit.
Im Mai 1990 fand sich eine kleine Gruppe von Höhlenforschern, wieder aus dem Raum Nürnberg, zu einer höhlenkundlichen Exkursion in Mühlbach ein. Aufmerksam geworden waren wir auf das Objekt durch die Erzählungen der Einheimischen, die uns von der „Warm-Kalt-Höhle“ berichteten.
Der in Mühlbach geläufige Name beruht darauf, dass die Höhle eine starke „Bewetterung“ aufweist: im Winter entströmen dem Höhleneingang große Mengen warmer Höhlenluft, die an den umstehenden Bäumen manchmal zu Raureif kondensiert.
Dieser Effekt ließ auf unbekannte, tiefere Teile schließen, und wir suchten die stark verbruchgefährdete Höhle nach möglichen Fortsetzungen ab. Nach zwei Tagen mühsamer Arbeit gelang ihnen der Durchbruch in relativ kleinräumige, doch bislang unbekannte Teile – damit hatte die Höhle die kleine Gruppe in Ihren Bann gezogen.
Angespornt durch Berichte von Einheimischen (Anton Höcker, Richard Rackl) über früher zugängliche, große Räume und angeblich in der Höhle vernommenes “Wasserrauschen“ begannen wir an anderer Stelle nach Fortsetzungen zu suchen.
Schließlich gelang es uns, einen Verbruchdurchstieg in großräumige Teile zu öffnen, die augenscheinlich bereits lange vor uns besucht worden waren.
Überall stießen wir auf Spuren unserer Vorgänger, wie Limonadenflaschen, Kerzenstummel und dergleichen. Der Zustieg in diese Teile war also irgendwann einmal verstürzt, und wären die alten Berichte nicht gewesen, wohl auch nie mehr gefunden worden.

Im Jahre 1993 gelang es uns von dort aus in noch weitere, aber neue Teile bis auf eine Tiefe von fast 70 m vorzustoßen.
Aber um auf einen wasserführenden Teil zu stoßen, lagen wir immer noch viel zu weit über der Talsohle.
Mit stetig sich steigerndem Aufwand versuchten wir in den folgenden Jahren, dem Geheimnis des Luftzugs weiter auf den Grund zu gehen. Doch langsam stellte es sich heraus, dass ein weiteres Vordringen in den Berg oder gar ein Vorstoß bis zum Wasser nicht mehr machbar war.


Die wachsende Zahl der interessierten Mitarbeiter fand sich schließlich zur „Karstgruppe Mühlbach“ (KGM) zusammen, die inzwischen anerkanntes Mitglied in regionalen und überregionalen Höhlenforscher – Verbänden ist. In ihr haben sich Spezialisten verschiedener Fachrichtungen zusammengefunden, die sich zur Aufgabe gesetzt haben, das Gebiet um die Ortschaft Mühlbach Höhlenkundlich zu erforschen. Eine wesentliche Hilfe bietet die enge Zusammenarbeit mit der einheimischen Bevölkerung, die seit mehr als zehn Jahren die Höhlenforscher bei ihrer Arbeit hervorragend unterstützt.

Ab dem 25.10.2002 ist die Karstgruppe Mühlbach e.V. vom Finanzamt Erlangen als besonders förderungswürdig, im Sinne Umwelt- und Naturschutz, eingestuft worden. Aus diesem Grunde sind wir berechtigt, für Geld – oder Sachspenden, Zuwendungsbestätigungen (nach §50 Abs. 1 EStDV)  auszustellen.